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Der Nationalpark Theth
Theth ist ein Talort in den Albanischen Alpen und besteht aus den Siedlungen Okol, Gjecaj, Nik Gjonaj, Gjelaj, Ndreaj, Kola, Unaj und Grunas. Wunderschön eingebettet liegt es im Trogtal des Shala Flusses, von mehreren über 2000 Meter hohen Gipfel, wie dem Arapi (2217 m), der Radohima (2568 m) oder dem Jezerca (2694 m) umgeben. Mittlerweile leben in dem kleinen Dorf, das im Winter oft über Monate von der Außenwelt abgeschnitten oder nur zu Fuß in beschwerlichen Wanderungen durch tiefen Schnee erreichbar ist, ganzjährig circa 100 Menschen. 1966 wurden 2.630 Hektar rund um die Streusiedlung zum Nationalpark Theth erklärt – ein Paradies für Wander- und Naturfreunde.
Der Wandertourismus in Theth wächst rapide
Theth ist mittlerweile so etwas wie das Mekka des Albanischen Wandertourismus geworden. Damit hätte vor noch nicht allzu langer Zeit wohl niemand gerechnet. Nachdem hier 1980 noch bis zu 7000 Menschen ganzjährig lebten, nahm die Einwohnerzahl rapide ab. Die fehlende Infrastruktur und schlechte wirtschaftliche Perspektiven führten dazu, dass immer mehr Bewohner das Dorf verließen. Auf dem Höhepunkt der Abwanderung lebten nur noch 80 Menschen in dem Talort. Es war 2005, als vier Familien mit Hilfe der GIZ (Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit) anfingen, einfache Gästezimmer einzurichten. Das Wanderwegnetz wurde markiert und aus 300 Gästen im Jahr 2006 wurden 10 Jahre später 16 000 Gäste.
„Kein von Menschen bewohnter Ort hat mir einen solchen Eindruck von majestätischer Abgeschiedenheit vermittelt.“Edith Durham
Heute werden an jeder Ecke Pensionen vergrößert, renoviert oder neu gebaut. Die Betten werden knapp in dem einst so isolierten Bergdorf und Theth läuft Gefahr mit dem wachsenden Tourismus das zu verlieren, was die Reisenden einst hierher gezogen hat: seine Ursprünglichkeit. Gerüchten zufolge wird 2019 die Passstraße asphaltiert. Das gefällt nicht allen Anwohnern. Viele befürchten, dass der Talort ein Reiseziel für Billigtouristen und Wochenendausflüglern wird. Mehr zu diesem Thema findet ihr in diesem interessanten Artikel von Andrea Jeska.
Die momentane Situation im Dorf
Momentan ist Theth jedoch noch weit davon entfernt. Es gibt einen kleinen Tante-Emma-Laden, eine Gemeinschaftsschule, eine Krankenstation, eine moderne Touristeninformation und etwa 25 Gästehäuser – Zahl rasant steigend. Die Wanderwege sind immer noch weit von dem entfernt, was wir in Deutschland gewohnt sind. Hier muss auch mal über eine meterhohe Rohrbrücke geklettert werden, Markierungen sind nicht immer eindeutig oder häufig an so skurrilen Orten wie Luftschutzbunkern angebracht und besondere Orte, wie die tiefe Arapi Höhle, sind frei für jeden zugänglich. Abenteuerlustige Wanderer kommen hier voll auf ihre Kosten!
Das Abenteuer beginnt schon mit der Anfahrt
Theth ist lediglich über den unasphaltierten Thore-Pass oder über die noch schlechtere und kaum befahrbare Allradstrecke vom Kir-Tal zu erreichen. Die einzige Straße, die von Shkodra nach Theth führt ist die SH21 ab Koplik (19 km nördlich von Shkodra). Wie so häufig in Albanien verläuft der Weg im ersten Abschnitt von Shkodra nach Boga recht schmal und kurvenreich, ist aber mit 2wd PKWs gut befahrbar. Von Boga nach Theth werden die Straßenverhältnisse sogar noch besser. Frisch asphaltiert und ausreichend breit geht es auf den Qafa e Thorës (Thore-Pass). Verschwörerisch grinsen wir uns an: das soll mit einem normalen PKW nicht möglich sein? Als wir aber am obersten Parkplatz ankommen und das erste Mal auf den nun folgenden abenteuerlichen Verlauf des Thore-Pass blicken, vergeht uns das Grinsen…
Wir entscheiden uns für ein 4×4 Taxi
Tiefe Schlaglöcher, abgerutschte Straßenränder: auf der Schotterstraße geht es einspurig, sehr steil und in unzähligen engen Serpentinen 14 km nach Theth hinunter. Da die Straße nicht abgesichert ist, könnte schon eine kurze Unachtsamkeit dazu führen, dass das Auto die mehreren hundert Meter hohen Steilhänge hinunterstürzt. Den Anwohnern zufolge soll die Straße 2019 asphaltiert werden, doch so lange können wir jedem nur raten, sein nicht-allradfähiges Fahrzeug entweder in Shkodra oder Boga zu parken und von dort ein Furgon (Minibus) oder 4×4 Taxi zu nehmen.
Balkan Highlights: diese Ziele solltet ihr nicht verpassen!
Wir haben unser Auto vorsorglich im Boga Alpine Resort geparkt und von hier für knapp 50 € ein Allrad-Taxi genommen. Nicht ganz günstig, aber als ich während der Fahrt aus dem Beifahrerfenster gucke, wird mir klar, dass das Geld gut investiert ist. Unser Fahrer muss den Wagen dermaßen scharf um die engen Steilkurven manövrieren, dass ich die Straße nicht mehr sehen kann. Ich blicke direkt in den Schlund eines über hundert Meter tiefen Canyons. „Hoffentlich kommt uns jetzt keiner entgegen!“
Unser Fahrer zumindest scheint nicht viel davon zu halten, sich vor einer Kurve mit einem kurzen Hupen anzukündigen. Auf eine Kurve folgt die nächste und so werden wir knapp 30 Minuten abwechselnd von links nach rechts geschleudert. Dem Geruch des Innenraums zufolge ist einem früheren Beifahrer die kurvenreiche Fahrt wohl etwas auf den Magen geschlagen… Ich versuche mich mit der wunderschönen Landschaft abzulenken bis wir endlich wieder einen etwas sicheren Straßenabschnitt erreichen.
Ist die Strecke denn gar nicht für 2wd Fahrzeuge geeignet?
Eventuell kann man die Straße bei gutem Wetter mit einem sehr hohen und sehr alten PKW befahren. Unser Unterboden hätte die Strecke aber definitiv nicht überlebt. Seid jedoch vorsichtig mit der Einschätzung vom Parkplatz aus: die Straße wird von Kurve zu Kurve steiler und enger, während die Schlaglöcher immer größer und tiefer werden. Außerdem ist das Wenden auf dem gesamten Pass nicht möglich! Doch selbst 4×4 Fahrer sollten sich klarmachen, dass auf dieser Strecke nicht das Gelände, sondern eher die anderen zahlreichen Verkehrsteilnehmer in Kombination mit der engen Straße den Stressfaktor erhöhen. Hier empfiehlt es sich vielleicht recht früh am Morgen oder am späten Nachmittag loszufahren.
Furgon oder 4×4 Taxi?
Möchte man die Strecke nicht selber fahren, kann man in Shkodra übernachten und sich von hier ein 4×4 Taxi (50€) nehmen oder den Furgon benutzen. Der Furgon fährt morgens nach Theth und nachmittags wieder zurück (die genauen Zeiten und Abfahrtsorte solltet ihr vor Ort abklären). Eine Fahrt kostet in der Regel zwischen 4 € (500 LEK) bis 10 € (wenn der Transport über die Unterkunft organisiert wird). Wir sind mit dem eigenen Fahrzeug bis nach Boga gefahren und haben uns von hier ein 4×4 Taxi genommen (der Preis für das Taxi verringert sich dadurch aber nicht).
Übernachtungsmöglichkeiten außerhalb von Theth
Shkodra
In Skodra gibt es zahlreiche Übernachtungsmöglichkeiten unterschiedlichster Preiskategorien. Wir haben auf dem Camping Legjenda gezeltet, den wir Campingfreunden nur wärmstens ans Herz legen können. Der Platz ist absolut sauber, besitzt ein kleines Cafe, einen Minimarkt, eine gute Pizzeria und sogar einen Pool. Obwohl es ins Stadtzentrum von Shkodra nur wenige Minuten zu Fuß sind, liegt der Campingplatz recht ruhig und versteckt in einer Seitenstraße mit riesigem Gartenareal. Die netten Betreiber sind bei der Planung eines Trips nach Theth oder ins restliche Nordalbanien gerne behilflich. Für Nicht-Camper gibt es übrigens auch ein günstiges Hotel.
Weitere beliebte Hotels in Shkodra sind z.B. das süße Hostel Mi Casa Es Tu Casa, das neueröffnete Vier-Sterne-Hotel Petit Hotel Elita oder das moderne Drei-Sterne-Hotel Rose Garden Hotel.
Boga
In Boga gibt es das wunderschöne und gepflegte Boga Alpine Resort. Hier kann man in traumhafter Umgebung Campen oder in kleinen Hütten übernachten. Die Betreiber sind äußerst hilfsbereit und freundlich. So durften wir unser Auto während der Dauer unseres Wanderurlaubs in Theth sicher auf dem Campingplatz parken. Außerdem haben sie uns einen sehr netten und vorsichtigen 4×4 Taxifahrer organisiert – keine Selbstverständlichkeit, wie wir auf dem Rückweg von Theth nach Boga feststellen mussten. Eine Empfehlung für alle, die etwas Ruhe in der Natur der Albanischen Alpen suchen!
Übernachtungsmöglichkeiten in Theth
Bujtina Polia
Wir haben in der familienbetriebenen Herberge Bujtina Polia übernachtet. Es handelt sich hierbei um einen Bauernhof mit renoviertem Haupthaus und einem neugebauten Zusatzhaus, dessen moderne Doppelzimmer mit Balkon absolut sauber sind. Die Verpflegung läuft wie bei fast allen Unterkünften in Theth als Halbpension.
Das Essen ist sehr reichhaltig (wie eigentlich überall in Albanien), frisch und absolut lecker. Zum Frühstück gibt es ein grandioses Buffet, als Proviant für Wanderungen darf man sich selbstgebackenes Brot, frischen Feta (absolut genial!) und Gemüse mitnehmen und das Drei-Gänge-Menü am Abend lässt keine Wünsche an die traditionelle, albanische Küche offen. Die Familie ist sehr freundlich, wenn vielleicht auch etwas zurückhaltender als wir es von anderen Pensionen in Albanien erlebt haben.
Achtung bei der Organisation des Fahrers!
Etwas enttäuscht waren wir, dass der Besitzer uns unbedingt einen eigenen Fahrer engagieren wollte, dessen „Fahrkünste“ uns auf dem Rückweg nassgeschwitzt in die Sitze pressen ließen (und das, obwohl wir nicht gerade besonders ängstliche Beifahrer sind). Nachdem wir aber mit 60 km/h um die Steilkurven geschleudert wurden, die unser vorheriger Fahrer mit 20 km/h genommen hatte, er nicht einmal bei einem entgegenkommenden Fahrzeug abbremste (wie gesagt, die Straße ist definitiv nur breit genug für ein Auto) und wir zur Krönung des Ganzen auf dem asphaltierten Stück mit knapp 90 km /h fast einen entgegenkommen Furgon streiften, verging uns das Grinsen vollends.
Letztendlich waren wir uns einig, dass die 19 km lange Wanderung über den Thore-Pass die bessere Alternative gewesen wäre. Selbst Stefan´s Hinweis, dass wir es nicht eilig haben und die restlichen entsetzten Anwohner, die ihren Unmut mit Hupkonzerten und eindeutigen Handzeichen Ausruck verliehen, ließen den selbsternannten Michael Schumacher das Bremspedal einfach nicht finden.
Weitere Pensionen und Herbergen in Theth
Weitere beliebte Pensionen in Theth sind z.B. das Thethi Paradise (liegt etwas oberhalb von Theth, punktet dafür aber mit einem traumhaften Blick über das Tal), die Villa Gjecaj und das Shpella Guesthouse. Alle Herbergen sind Familienbetriebe und verfügen über eine einfache Ausstattung mit einem grandiosen lokalem Essen. Hier wird von der Butter bis zum Käse wirklich noch alles selbstgemacht! Übrigens kann man in Theth auch Campen. Camping Prek Harusha und Camping Zorgji bieten im Sommer ausreichend Zelt -und Camperplätze an (wenngleich man angeblich um Zorgjis Imbiss lieber einen großen Bogen machen sollte ;)). Camper, die ebenfalls in den Genuss des leckeren traditionellen Essens der Pensionen kommen möchten, sollten sich vorher ankündigen. Am nördlichen Ende des Dorfzentrums gibt es außerdem einen kleinen Supermarkt, in dem man sich mit etwas zusätzlichem Proviant für Wanderungen eindecken kann.
Wanderungen rund um Theth
Von kurzen Spaziergängen bis zu anspruchsvollen Gipfelbesteigungen und Mehrtagestreckingtouren – die an die Dolomiten erinnernden Albanischen Alpen sind ein Traum für jeden Bergliebhaber. Im Laufe des Jahres erscheint der Albanien-Wanderführer von Rother. Bis dahin können wir den Peaks of the Balkans-Wanderführer (ebenfalls von Rother) empfehlen, in dem auch einige lohnenswerte Tagestouren rund um Theth beschrieben werden.
Eine Wanderung durch Theth und seine Geschichte
Ein erster gelungener Ausflug am Ankunftstag kann ein Spaziergang durch das Dorf Theth sein. Von seiner südlichsten Siedlung Grunas bis zur nördlichsten Siedlung Okol sind es knapp 7 km Fußweg. Dabei passiert man die charakteristische Dorfkirche, die 1892 erbaut und von 2004 bis 2006 wiedererrichtet wurde. Ihr Turm und ihr Pfarrhaus wurden 1967 zerstört, als die albanischen Kommunisten den ersten atheistischen Staat der Welt ausriefen. Mittlerweile ist sie so etwas wie das Wahrzeichen von Theth.
Eine weitere Sehenswürdigkeit ist der Blutracheturm oder Einschließturm (Kulla e Ngujimit). Die Blutrache und der niedergeschriebene Verhaltenskodex Kanun waren besonders in den nördlichen Albanischen Alpen stark verbreitet, da religiöse Regeln oder staatliche Rechtsformen hier nicht existierten. Betroffene Familien hatten bei Verletzung der Ehre oder Mord das Recht, die Tat mit der Tötung des Vaters oder eines anderen männlichen Verwandtens zu rächen. Die potentiellen Opfer der Blutrache verschanzten sich häufig in hohen, fensterlosen Türmen wie dem in Theth. Der Turm wird mittlerweile vom freundlichen Sokol als Museum betrieben und kann für 150 LEK innerhalb der Saison besichtigt werden. Wer übrigens denkt, die Blutrache ist ein Relikt aus dem Mittelalter, der irrt gewaltig: seit 1991 starben noch immer mehr als 10 000 Albaner durch Racheakte. Weitere Informationen zum Dorf und den Wanderungen im Nationalpark erhält man in der neu gebauten Touristeninformation im Zentrum!
Wanderung durch die Grunas Schlucht und zum Grunas Wasserfall
Das zweite Pflichtprogramm um Theth kann perfekt mit dem oben beschriebenen Dorfspaziergang kombiniert werden. Auf einem knapp 5 km langen Rundweg entdecken wir die Grunas Schlucht und den Grunas Wasserfall. Kurz vorm Blutracheturm am nördlichen Ende des Dorfes biegen wir zum Fluss ab, überqueren diesen auf einer abenteuerlichen Rohrbrücke und erreichen nach einem kurzen Spaziergang schließlich eine Holzbrücke, die über eine enge, schmale Klamm führt. Hier rauscht der Lumi i Thethit eindrucksvoll unter uns durch und schimmert in den schönsten Türkis- und Blautönen. Weiter bergauf durch einen schmalen Waldpfad geht es zum 30 Meter hohen Grunas Wasserfall, in dessen Pool man baden kann. Unter dem Wasserfall hindurch und über eine rote, in die Jahre gekommene Metallbrücke wandern wir zurück zum Dorfzentrum.
Wanderung zum Syri i Kaltër
Auch in Theth gibt es ein Syri i Kaltër, ein sogenanntes Blaues Auge. Doch anders als die Karstquelle in Südalbanien (hier findet ihr unseren Beitrag dazu) handelt es sich hier um einen pittoresken Wasserfall, der ein Becken mit eiskaltem Bergwasser füllt – eine erfrischende Wohltat in den heißen Sommermonaten. Direkt am Syri i Kaltër befindet sich eine Bar, dessen Holzterrasse einen genialen Ausblick über den Wasserfall bietet. Auf dieser 19 km langen einfachen Wanderung passiert man außerdem ein altes Wasserkraftwerk, die rosafarbenen Felsen und das türkisblaue Wasser des Shala Tals und eine kleine gemauerte Höhle. Fast schon ein Standardprogramm in Theth!
Wanderung auf den Arapi oder zur Arapi Höhle
Der 2217 Meter hohe Arapi wird durch seine charakteristische schroffe Form auch als Matterhorn Albaniens bezeichnet. Auf dieser 19 km langen Wanderung überwindet man stolze 1760 Höhenmeter, weshalb eine Nacht auf dem Berg durchaus eine Überlegung wert sein kann. Da wir im Oktober leider nicht mehr so stabiles Wetter hatten, beließen wir es auf einer Wanderung zur Arapi-Höhle. Direkt am Fuß der 800 m hohen Südwand liegt dieses beeindruckende Höhlensystem, dass sich kilometerweit durch den Arapi und gerüchteweise sogar bis zum Gipfel ziehen soll.
In den vergangenen Jahren konnten internationale Höhlenforscher schon eine Länge von 2643 m und eine Tiefe von 365 m im Inneren des Arapi erkunden. Auf dieser 12 km langen Wanderung kommen wir am Camp der Höhlenforscher vorbei, überwinden 720 Höhenmeter und haben mit Stirnlampen bewaffnet, die einmalige Chance den Weg des Forschungsteams nachzuklettern. Wir haben unsere Entdeckungstour allerdings nach kurzer Zeit abgebrochen, da die Kletterstellen nur mit alten Hanfseilen gesichert sehr enge Passagen überwinden. Ohne Helm und Kletterausrüstung war uns das Ganze zu heikel. Außerdem: kennt ihr den Horrorfilm „The Descent“? ;)
Weitere Tageswanderungen rund um Theth
Weitere Wanderungen um Theth führen zur Blumenweide Fusha e Denellit (12 km, 1150 Höhenmeter), von der man einen tollen Ausblick auf das Dorf genießt und auf den 1663 Meter hohen Zorzit, dem Hausberg von Theth (11,2 km und 1100 Höhenmeter).
Mehrtageswanderungen in den Albanischen Alpen
Für Mehrtagestouren eignet sich der Dreiländertrail Peaks of the Balkans (POB) bestens, der auf 10 Tagesetappen mit jeweils 10 – 23 km durch die unvergleichliche Landschaft Montenegros, des Kosovos und Albaniens führt. Achtung, bei Grenzübertritten braucht man eine schriftliche Genehmigung, die man bei der Grenzpolizei oder den Behörden des Landes beantragt, aus dem ausreist. Eine weitere klassische und im Sommer mittlerweile sehr häufig begangene Route ist die Drei-Tagestour Shkodra – Valbona – Theth – Shkodra, bei der man von Shkodra mit dem Minibus nach Koman fährt und ab hier dann mit der Fähre den wunderschönen und an Norwegens Fjorde erinnernden Komani See überquert. Mit dem Minibus geht es von Fierze weiter nach Valbona, von wo man dann am nächsten Tag über den Valbona-Pass nach Theth wandert. Ab hier fahren Minibusse oder 4×4 Taxis wieder zurück nach Shkodra.
Unser Fazit
Die Albanischen Alpen waren sicherlich ein Highlight unseres Balkan Roadtrips. Besonders schön ist die Landschaft im Herbst, wenn die Bäume in verschiedenen Rot- und Gelbtönen leuchten. Hier findet man immer noch die Ruhe und Abgeschiedenheit, die man in unseren Bergdörfern mittlerweile lange suchen muss. Zudem locken großartige Wanderungen, gepaart mit einer interessanten Kultur, gastfreundlichen Menschen und einem lokalem Essen, dass euch sprachlos machen wird. Ob und wie lange sich die Bewohner von Theth diesen nachhaltigen Tourismus noch bewahren, können wir euch nicht sagen. Aber vielleicht solltet ihr euch mit einem Besuch nicht mehr allzu viel Zeit lassen…
Comments
Wie immer absolute Wahnsinnsfotos, klasse!! Und auch die Infos sind ideal, alles was man braucht.
Klingt ja echt so, als ob man doch noch Orte finden kann, wo Abenteuer noch möglich sind, super! Irgendwie hoffe ich aber, dass diese Straße nicht asphaltiert wird. Für das Dorf am Anfang vielleicht sehr lukrativ, aber irgendwann geht der Charakter doch dahin und der Kommerz gewinnt. Wäre ja schade. Werde mir das mal auf meine Motorrad-Route setzen und bin gespannt, wie es dort aussieht, wenn ich es mal schaffe, hin zu kommen. Auf den Peaks of the Balkan habe ich bei der großartigen Natur noch mehr Lust bekommen.
Nur in diese Höhle würde mich niemand rein bekommen. NIEMALS. Ich habe nämlich auch den Film gesehen. Nein danke :)
Hi Schwerti! Vielen Dank für deinen lieben Kommentar! :) Ich freue mich total für Albanien, dass es gerade so einen enormen Zuwachs an Touristen erfährt. Nach so viel Pech haben es die Menschen einfach verdient, jetzt auch etwas Geld mit ihren wunderschönen Landschaften zu verdienen. Naja, nur leider passiert das alles wieder einmal sehr unstrukturiert und unbedacht. An Ecotourismus denken momentan nur wenige und momentan verdienen besonders ausländische Investoren am wachsenden Tourismus. Wäre halt super schade, wenn Albanien zu einer Betonwüste verkommt, die den Einwohnern Lebensqualität nimmt und lediglich die Taschen von anderen füllt… :( Ich bin total gespannt, was die nächsten Jahre bringen werden! Die Höhle war wirklich unheimlich. Draußen bei Sonnenschein war alles noch total easy, aber kaum 3 Schritte im Dunkeln und der Abenteuerdurst war auf einmal doch sehr schnell gestillt… ;)
Ein sauberer Artikel. Ich hab überlegt, ob es sich wirklich lohnt, on Shkodraeinen Abstecher dahin zu machen.
Jetzt ist klar: Ich tu es!
Danke Micha! Und ja: tu es! ;)
Hallo! Vielen Dank für euren tollen Blog! Wir haben uns für unsere Balkan Tour gerne von euch inspirieren lassen :) Es gibt eine gute Nachricht: Seit kurzem ist die Straße bis nach Theth asphaltiert und man kann jetzt auch mit einem „normalen“ Auto hinfahren und somit etwas flexibeler. Wir waren im Guesthouse Panorama und schwer begeistert von der Familie, die uns fast nur mit selbstgemachtem Essen verwöhnt hat :)
Auf jeden Fall eine Reise wert!
Hallo Jana,
vielen lieben Dank für deinen Hinweis!
Über Kommentare wie deinen freue ich mich immer sehr, da sie immens dazu beitragen, den Blog aktuell zu halten.
Ganz ehrlich: an das geniale Essen in Theth haben wir uns gerade erst erinnert.
Ein toller Ort, der hoffentlich durch die Asphaltstraße profitiert, ohne sich allzu sehr zu verändern! :)
Liebe Grüße,
Nadine
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