Die Bay of Islands Delfine
Entspannt lassen wir uns vorne auf dem Sonnendeck die Gischt ins Gesicht spritzen. Und dann kommen sie auch schon: Delfine!!! Zwar keine Schule mit 5000 Tieren wie damals in Südafrika (man, hatte ich eine Gänsehaut), aber eindeutig Delfine und die sind schließlich immer atemberaubend! Leider kommt man aufgrund der Größe des Bootes nicht sehr nah an sie heran und da natürlich jeder einen möglichst unverfälschten Blick auf diese großartigen Tiere werfen will, drängeln sich die Passagiere dicht an dicht auf die begrenzte Außenfläche. Während also alle über der linken Reling hängen, um die drei Delfine auf dieser Seite zu fotografieren, beobachte ich in Ruhe einen ihrer Freunde auf der rechten Seite. Und da passiert es: er springt, ganz Flipper-like, aus dem Wasser!
Auf unseren Reisen haben wir diese beeindruckenden Tiere schon öfters erleben dürfen. Unter anderem hatten wir auf einer Tauchsafari in Ägypten sogar schon einmal die Chance mit ihnen zu schnorcheln. Dabei hat uns eine große Schule über einen recht langen Zeitraum begleitet. Die Tiere sind damals sogar mit ihren Jungen über und unter uns getaucht und haben mit uns gespielt. Allerdings haben wir sie niemals aus dem Wasser springen sehen! Aufgeregt schalte ich die Kamera mit dem viel zu kleinen Objektiv an und halte drauf, während sich mein kleiner Freund tatsächlich nochmal für einen weiteren Hüpfer entscheidet. Knips – und Ende! Der Kameraakku versagt mitten in der Aufnahme. Mit fahrigen Händen versuche ich ihn zu wechseln, aber es ist zu spät… Das war der letzte oskarreife Sprung, den ich zu sehen bekommen sollte. Nach kurzer Zeit fahren wir nämlich weiter Richtung Hole in the Rock.
Hole in the Rock
Der Kapitän manövriert das Schiff dabei nicht nur ziemlich nah an die Insel heran, er fährt auch unter dem Felsbogen durch, was bei diesem doch recht starken Wellengang nicht selbstverständlich ist. Der Katamaran passt gerade so durch das Inselloch, insbesondere von dem Oberdeck ein tolles Erlebnis. Eine Maori Legende besagt, dass damalige Krieger vor jeder Schlacht mit ihren Kanus unter dem Hole in the Rock entlang paddelten. Dabei immer in der Hoffnung von einem der Wassertropfen, die von der Felsdecke perlen, getroffen zu werden. Dies war ein gutes Omen für den anstehenden Kampf. Unnötig zu erwähnen, dass wir keinen Tropfen abbekommen haben… ;)
Urapukapuka Island
Der nächste Stop ist Urapukapuka Island. Eine pittoreske kleine Insel, die sich zum Großteil in Privatbesitz befindet und für ihren außergewöhnlichen Vogelreichtum bekannt ist. Wir haben hier eine Stunde zur freien Verfügung, um zusammen mit den 1000 anderen Touristen im Schneckenschritt und Kolonnenstil eine kleine Erhebung zu erklimmen, von der aus man einen schönen Überblick über die verschiedenen Buchten der Insel hat. Da wir selten in geführten Touren unterwegs sind, ist das Ganze ein ziemlich befremdliches Erlebnis für uns. Schließlich geht es mit viel Wind und Wellen wieder zurück Richtung Russell.
Dies war der Dolphin Cruise to the Hole in the Rock von Fullers GreatSights. Ein renomiertes, großes Ausflugsunternehmen, das außer dieser noch weitere Touren in der Bay of Islands anbietet. Der Katamaran war topmodern und sauber, der Halbtagestrip war professionell geführt und man hat sich zu jedem Zeitpunkt absolut sicher gefühlt. Sollte man diesen Trip allerdings wirklich wegen der Delfine buchen (immerhin nennt sich die Tour ja Dolphin Cruise), wird man am Ende vielleicht etwas enttäuscht sein. Nicht, weil man keine Delfine zu Gesicht bekommt (Fullers GreatSights bietet eine lebenslange Sichtungsgarantie), sondern weil die Zeit mit den Tieren doch knapp bemessen ist und weil man sich den Platz auf den, im Vergleich zur Größe des Bootes, kleinen Außenflächen doch recht hart erkämpfen muss. Ein wirkliches Naturerlebnis stellt sich so nicht gerade ein…
Elliot Bay
Nachdem wir uns in Russell mit einem Bagel und einem Ginger-Beer (absolutes Neuseeland-Soda-Muss!) gestärkt haben, fahren wir zur Elliot Bay (ein Geheimtipp aus meinem Lieblings-Neuseeland-Guide NZFrenzy!). Die idyllische Bucht, die sich im Privatbesitz von Maoris befindet, kann nach Bezahlung eines kleinen Obulus von 5 NZD am Parkplatz, von jedem betreten werden.
Was für ein Strand, was für Farben! Blaues Wasser mit weiß schäumenden Wellen trifft auf goldenen Sand, umrahmt von sattgrünen Grashügeln. Und das Beste: wir sind alleine! Tummeln sich ein paar Meter weiter die Menschenmassen in Paihia, so herrscht hier die absolute Ruhe und Zweisamkeit.
Schade nur, dass das Wasser noch so verdammt kalt ist… Barfuß überqueren wir die kleine Flussmündung und spazieren zum Ende der langen abwechslungsreichen Bucht. Laut unserem Guidebuch versteckt sich hier in einer Felswand eine Höhle/ein Durchgang zu einer kleinen Minibucht (nur bei Ebbe möglich), den wir dann nach einigem Suchen auch tatsächlich finden. Eine weitere Besonderheit soll der Zugang zu einem zweiten Strandabschnitt sein. Ein kleiner Pfad durch hohes Gras führt zu dem Vogelschutzgebiet Te Pahii und zum zweiten, gänzlich unberührten Strandabschnitt. Was für eine Traumbucht! So haben wir uns die Bay of Islands vorgestellt!
Wie ging es weiter?